Welcher Lerntyp bin ich?
- LebenLiebenMedizin
- 21. Okt. 2018
- 4 Min. Lesezeit
Willkommen zurück!
Jetzt kommen wir mal wirklich auf den Boden der Tatsachen. Wie bestehe ich mein Studium?! Das Geheimnis ist folgendes: Finde deinen Lerntyp!

Jetzt fragt sich der eine oder andere: Woher weiß ich was für ein Lerntyp ich bin? Ganz einfach: Gar nicht ! Denn studieren geht über probieren oder wie war das nochmal?
Geht ganz offen an die Sache ran, ihr findet schon noch raus welcher Weg für euch der Richtige ist. Da Uni aber einfach was ganz ganz Neues und Anderes ist gebe ich euch hier ein paar Hilfestellungen.
1. Wie möchte ich in der Uni lernen?
Bist du überhaupt ein Vorlesungsgänger? Es gibt genug Leute, die ganz hervorragend zu Hause lernen. Warum sollten sie also die Zeit in Vorlesungen verschwenden, wenn es ihnen gar nichts bringt und sie zu Hause eh alles nochmal von Grund auf machen müssen? Andere gehen in die Vorlesung und machen zu Hause fast nichts. Und wiederum andere gehen in alle Vorlesungen und arbeiten das alles zu Hause nach. Sehr vorbildlich.
Ich z.B. habe für mich folgenden Weg gewählt: Ich gehe zu allen Veranstaltungen... die ersten 2 Wochen. Wenn es eine Vorlesung gibt, in der ich absolut nichts mitnehmen kann bzw in der ich nie konzentriert zuhören kann, besuche ich diese einfach nicht (zumindest so lange es der gleiche Dozent ist) und arbeite in der Zwischenzeit die Vorlesungsthemen zu Hause nach. Vorlesungen hingegen in denen ich total konzentriert bei der Sache bin besuche ich konsequent das Ganze Semester und schreibe ganz fleissig mit, das spart zu Hause sehr viel Arbeit.
Eine weitere Frage ist ob ihr die Vorlesungsfolien vorher ausdruckt und direkt darauf mitschreibt, ob ihr seperat einen Block mitnehmt zur Mitschrift oder das ganze digital auf Laptop oder Tablet bearbeitet. Jedem selbst überlassen, aber auch hier gibt es viele Varianten, keine richtig, keine falsch. Alles individuell.
P.S: schaut euch mal die Mitschriften eurer Freunde an. Es gibt wirklich riiiiiesige Unterschiede. Der eine schreibt kurz und knapp in Stichworten mit Kuli mit, der andere malt kunterbunte Bilder und schreibt einen Roman...
2. Vorlesungsfolien, Skriptensammlung, online oder Buch?
Der nächste Punkt betrifft das Lernen zu Hause. Häufig ist eine Kombination aus Vorlesungsfolien (vorausgesetzt sie werden veröffentlicht) und einem Kurzlehrbuch oder den Skriptensammlungen (Medilearn, Endspurt) ausreichend. Vor allem in der Klinik finde ich Amboss eine tolle Ergänzung, die vor allem dank Unilizenz für die meisten kostenlos ist. Wie ihr vielleicht schon aus meinem Anatomiebücher-Post wisst, stehe ich nicht so auf dicke Wälzer. So viel Zeit habe ich nicht, bzw möchte ich nicht investieren. Nichtsdestotrotz sind auch die Duale Reihe etc einen Blick wert. Vielleicht ist das ja genau dein Ding!
3. Lesen, schreiben, malen...tanzen?!
Weiter geht's. Es gibt nämlich noch so viele Möglichkeiten sich lerntechnisch zu entfalten. Ich bin ein absoluter Zusammenfassungs- und Malmensch. Ich schreibe grundsätzlich alles zusammen (hier sind die zuvor erwähnten Mitschriften ergo Zusammenfassungen aus der Vorlesung zeitsparend) und kann nur ganz schwer direkt aus Vorlesungsskripten oder Büchern lernen. Ebenso finde ich es super hilfreich in z.B. Anatomie oder Biochemie die Dinge künstlerisch auf Papier zu bringen, indem ich die Dinge aufmale und beschrifte (auch ein wenig zeitintensiv, ich weiss). Diese zwei Varianten funktionieren für mich super, sind aber leider sehr zeitintensiv und vor allem fürs Physikum nur noch schwer umsetzbar (außer man hat vernünftige Unterlagen aus vorigen Semestern, aber die reichen meist nicht aus). Diese Variante ist also vermutlich nicht das Nonplusultra.
Am praktischsten ist es wohl ihr gewöhnt euch an Dinge direkt aus Buch und Skript zu lernen und schreibt in Vorlesungen brav mit (egal ob separat oder im Skript).
Und für die Exoten unter euch: Es gibt im Internet haufenweise Eselsbrücken zu allem möglichen (Anatomie, Biochemie, Physiologie,...) und teilweise sogar Tänze (z.B. für Dermatome), die bescheuert aussehen aber bestimmt sehr effektiv sind.
Also los, legt euch Bücher, Zettel, Stifte, Farben, Textmarker, Post-It´s und was das Büroartikelherz so begehrt bereit und findet euren Lerntyp! Probiert alles mal aus
4. Früh oder spät?
Das wird sich vermutlich schnell von selbst zeigen. Entweder ihr seid ein Frühlerner und beginnt direkt mit Semesterbeginn oder nutzt den Druck kurz vor der Klausur. Rein objektiv sollte man wohl eher versuchen ein Frühlerner zu werden, wobei das oft nicht sehr realistisch ist. Niemand kann sich 8 Fächer en Detail über 4 Monate merken... Träum weiter.
5. Büro, draußen, Bibliothek oder überall?
Ich denke das wird der letzte Punkt. Wenn ihr jetzt wisst wie ihr am liebsten lernt müsst ihr euch nur noch einen guten Ort dafür suchen.
Der Klassiker ist natürlich die Bibliothek: leise, kaum Ablenkung, man kann nicht einfach abhauen, was soll man da denn sonst machen?!
Zuhause habt ihr zusätzliche Möglichkeiten wie Post-it´s am Badspiegel, ein hübsches Biochemieposter neben dem Fernseher, etc, werdet kreativ!
Und besonders schön im Sommer ist natürlich der Park, das Freibad oder einfach ein sonniger Balkon, aber bedenkt: Manchmal brät einem die Sonne das Gehirn und das Ganze endet eher in einem Schläfchen als in einem Lernsprint, aber einen Versuch ists ja wohl wert?!
So, ich hoffe ich konnte euch ein bisschen dazu inspirieren euren persönlichen Lernstil zu suchen, denn er wird euch lange lange Zeit begleiten und hoffentlich erfolgreich durchs Studium bringen und bis zum Staatsexamen habt ihr es drauf! Bis dahin darf man brav Semester für Semester neue Ziele stecken und versuchen es besser zu machen.
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